Vorkern
Synonym: Pronucleus
Englisch: pronucleus
Definition
Als Vorkerne werden die zellkernartigen Gebilde mit dem haploiden maternalen und paternalen Erbgut im Rahmen der Befruchtung bezeichnet. Sie entstehen nach dem Eindringen des Spermiums in die Oozyte und sind von einer Membran umgeben. Die Vorkerne enthalten jeweils einen haploiden Chromosomensatz bestehend aus Ein-Chromatid-Chromosomen.
Männlicher Vorkern
Die Spermien (Spermatozoen) verfügen über einen Kopfteil, in dem sich das stark kondensierte paternale Erbgut befindet. Der Kopfteil schwillt im Inneren der Oozyte stark an und bildet den männlichen Vorkern. Hals und Schwanz des Spermiums degenerieren gleichzeitig.
Weiblicher Vorkern
Nach dem Eindringen des Spermiums wird in der Oozyte die zweite Reifeteilung vollendet. Ein resultierender Chromosomensatz wird mit einer kleinen Menge Zytoplasma als Polkörperchen abgeschnürt. Der andere wird entspiralisiert, von einer neuen Membran umschlossen und bildet den weiblichen Vorkern.
Ausbildung der Zygote
Nach der Ausbildung beider Vorkerne wird die Zelle als Ootide bezeichnet. Zunächst werden dann aus den Ein-Chromatid-Chromosomen durch Replikation Zwei-Chromatid-Chromosomen gebildet. Die Membranen der Vorkerne lösen sich auf und die Chromosomen werden an einer Teilungsspindel in der Äquatorialebene angeordnet. Die Zelle wird nun als Zygote bezeichnet und die Befruchtung ist abgeschlossen. Anschließend findet die erste mitotische Teilung statt.
Literatur
- Susanne Schulze, Embryologie, 2. Auflage, Urban & Fischer Verlag
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