Valvuläres Vorhofflimmern
Definition
Valvuläres Vorhofflimmern bezeichnet ein Vorhofflimmern bei Patienten mit moderater oder schwerer Mitralstenose oder mechanischen Herzklappenersatz.
Nomenklatur
Der Ausdruck wird in der aktuellen europäischen bzw. deutschen Leitlinie nicht mehr verwendet.[1][2] Die amerikanischen Fachgesellschaften (American College of Cardiology, American Heart Association und Heart Rhythm Society) verwenden den Begriff mittlerweile (2025) nur noch für Vorhofflimmern im Rahmen einer rheumatischen Mitralstenose.[3]
Hintergrund
Ist eine rheumatisch bedingte Mitralstenose Ursache des Vorhofflimmerns, hat dies Auswirkungen auf die Auswahl der oralen Antikoagulation (OAK).[3] In diesem Fall wird eine OAK mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) empfohlen, da diese in Studien gegenüber DOAKs (Rivaroxaban) hinsichtlich relevanter Endpunkte (z.B. Schlaganfall, Embolien, Myokardinfarkte und Mortalität) überlegen waren, ohne ein erhöhtes Blutungsrisiko aufzuweisen.[4]
Da sich diese Empfehlung nicht auf andere valvuläre Ursachen des Vorhofflimmerns übertragen lässt, wird die Unterscheidung "valvulär" und "nicht-valvulär" von einigen Fachgesellschaften als zu undifferenziert abgelehnt.[2][1]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, S3-Leitlinie Vorhofflimmern, 02/2025
- ↑ 2,0 2,1 European Society of Cardiology: 2024 Guidlines for the management of atrial fibrillation, 08/2024
- ↑ 3,0 3,1 ACC/AHA/HRS: 2023 Guideline for the Diagnosis and Management of Atrial Fibrillation: A report of the American College of Cardiology/American Heart Association Joint Committee on Clinical Practice Guidelines. Circulation, 2024
- ↑ Verma, Latter: Anticoagulation for rheumatic mitral stenosis, INVICTUS in perspective. Curr Opin Cardiol, 2023