Urinzucker-Selbstkontrolle
Synonym: Harnzucker-Selbstkontrolle
Definition
Die Urinzucker-Selbstkontrolle ist eine Methode zur Prüfung des Vorliegens einer Glukosurie. Sie kann von Patienten mit Diabetes mellitus als Schnelltest selbstständig durchgeführt werden.
Bedeutung
Die Kontrolle des Urinzuckers war lange die einzige Möglichkeit, die Höhe des Blutzuckers abzuschätzen. Problematisch ist dabei jedoch, dass der Urinzucker immer nur einen Durchschnittswert angibt – für die Zeit zwischen zwei Toilettengängen.
Außerdem kann mit der Urinzucker-Selbstkontrolle nur erfasst werden, ob die Werte unter der sogenannten Nierenschwelle, darüber oder deutlich darüber liegen. Die Nierenschwelle ist der Blutzuckerwert, ab dem die Niere nicht mehr in der Lage ist, den aus dem Blut gefilterten Zucker zurückzuholen; dieser Wert liegt im Durchschnitt bei einem Blutzuckerwert von 180 mg/dl bzw. 10 mmol/l.
Sinnvoll ist die Urinzucker-Selbstkontrolle nur, wenn für die Therapie entscheidend ist, dass die Blutzuckerwerte unter der Nierenschwelle liegen und durch die Therapie keine Unterzuckerungen auftreten können. Eine normnahe Blutzuckereinstellung lässt sich mit einer Urinzuckerkontrolle nicht durch den Patienten selbst kontrollieren.
Sie wurde daher weitgehend zugunsten der selbstständigen Blutzuckermessung des Patienten verlassen.