Tapetum lucidum (Veterinärmedizin)
Definition
Das Tapetum lucidum ist eine Schicht im Auge der Haussäugetiere, die für die optimale Ausnutzung des Lichtes bei Dunkelheit zuständig ist. Durch sie ist es den Haussäugetieren möglich, bei Dämmerung und bei Nacht besser zu sehen.
Anatomie
Ein Tapetum lucidum ist bei Fleischfressern, Pferden und Wiederkäuern ausgebildet. Es befindet sich zwischen den beiden Gefäßschichten der Aderhaut und hat eine charakteristische dreieckige bis halbmondförmige Form.
Farbvariationen
Bei Katze und Hund besteht das Tapetum lucidum aus mehreren Schichten von abgeplatteten Zellen (Tapetum cellulosum) und schimmert gelblich bis blaugrün. Die Farbvarianz kommt durch die regelmäßige Anordnung der Zellen und der intrazellulären Kristalle zustande.
Bei Pferd und Wiederkäuer hingegen wird das Tapetum lucidum aus sehr kompakt angeordneten Faserbündeln gebildet (Tapetum fibrosum). Meist schimmert bei diesen Haussäugetieren das Tapetum bläulich. Die unterschiedlichen Färbungen kommen durch die Kompaktheit der Faserbündel zustande, die das Licht in ihre Bestandteile zerlegen.
Histologie
Im Bereich des Tapetum lucidum ist die Pigmentschicht (Stratum pigmentosum der Retina) entweder pigmentarm oder pigmentfrei.
Funktion
Da das Stratum pigmentosum der Retina pigmentarm oder pigmentfrei ist, kann das hindurchfallende Licht vom Tapetum lucidum reflektiert werden. Hierdurch kommt es zu einer erneuten Nervenreizung im Stratum nervosum der Retina und das Licht kann optimal ausgenutzt werden. Desweiteren erzeugt das Tapetum lucidum das typische Augenschimmern bei Dunkelheit.
Literaturangabe
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.
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