T-Zelldepletion
Definition
Die T-Zelldepletion ist ein Verfahren zur Entfernung von T-Lymphozyten aus Blutstammzellpräparaten. Solche Präparate können aus Knochenmark stammen oder eventuell durch Leukapherese gewonnen werden. Ziel der T-Zelldepletion ist die Vermeidung einer Graft-versus-Host-Reaktion als Folge einer Stammzell- bzw. Knochenmarkstransplantation.
Nomenklatur
In der Literatur wird der Begriff der T-Zelldepletion auch für die pathologische Verminderung von T-Zellen bei Immunschwäche (z.B. bei einer HIV-Infektion) genutzt.
Vorteile
Das Verfahren der T-Zelldepletion erlaubt auch dann eine Transplantation von Blutstammzellmaterial, wenn ein HLA-identischer Spender nicht vorhanden ist und die Komponenten daher normalerweise inkompatibel wären. Weiterhin ist die T-Zelldepletion geeignet, eine autologe Blutstammzelltransplantation von Patienten mit Autoimmunerkrankungen durchzuführen, wobei bei jedem Zyklus dann T-Lymphozyten entfernt werden und der Gehalt somit ein bestimmtes Level nicht übersteigen kann.
Prinzip
Es existiert eine ganze Reihe von technischen Varianten der T-Zelldepletion. Viele davon werden heute nicht mehr verwendet.
Bei einer häufig (2023) angewendeten Variante wird das gesamte Zellmaterial über spezifische Antikörper geleitet, die gegen das CD3-Antigen der T-Lymphozyten gerichtet sind. Die Antikörper sind mit einem magnetischen Partikel versehen. In einem magnetischen Feld lassen sich die T-Lymphozyten dann entfernen.
Stammzellanreicherung
Auch eine Anreicherung von Stammzellen mit spezifischen Antikörpern ist eine Form der T-Zelldepletion.
um diese Funktion zu nutzen.