Strukturanalogon
von altgriechisch: ἀνάλογος ("análogos") - entsprechend
Englisch: structural analog, chemical analog
Definition
Der Begriff Strukturanalogon wird verwendet, um strukturell ähnliche Moleküle zu beschreiben.
Hintergrund
Strukturanaloga sind zwar morphologisch ähnlich, können in ihrer Wirkung jedoch stark voneinander abweichen, wie zum Beispiel Estradiol und Testosteron. Bei Ähnlichkeiten der Wirkungsweise spricht man von funktionellen Analoga.
Nomenklatur
Definitionsgemäß sind Isomere Verbindungen gleicher Summenformel, aber unterschiedlicher Konstitution, Konfiguration oder Konformation. Für die Klassifizierung als Analoga reichen aber bereits Ähnlichkeiten aus, weshalb die Begriffe Analogon und Isomer getrennt voneinander zu benutzen sind.
Pharmakologie
In der Pharmakologie ist der Begriff Strukturanalogon für Moleküle gebräuchlich, die mit bereits existierenden Wirkstoffen strukturelle und gegebenenfalls pharmakologische Gemeinsamkeiten haben. Grundsätzlich werden pharmakologische Analoga in drei Klassen eingeteilt:
- Strukturelle und pharmakologische Gemeinsamkeiten
- Nur strukturelle Gemeinsamkeiten
- Strukturell verschiedene Moleküle, die aber pharmakologische Gemeinsamkeiten aufweisen
Bei Klasse 1 und 2 handelt es sich um Strukturanaloga, wobei für Klasse 1 auch der Term "Direkte Analoga" geläufig ist.
Von den neu zugelassenen "Small Molecules", also Wirkstoffen mit einem Molekulargewicht von maximal 0,9 kDa, wird die große Mehrheit durch sogenanntes Analogue Design hergestellt.[1] Dabei wird ein bestehendes Wirkstoffmolekül geringfügig verändert und optimiert. Zwei Drittel aller verkauften Small Molecules sind Analoga. Ein Beispiel dafür sind die Coxibe.
Quellen
- ↑ Camille G. Wermuth: Similarity in drugs: reflections on analogue design in Drug Discovery Today; 2006, aufgerufen am 23.07.2019
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