Stressor
Synonym: Stressfaktor
Englisch: stressor
Definition
Als Stressoren bezeichnet man im Allgemeinen Faktoren, die Organismen oder einzelne Zellen in einen Stresszustand versetzen und so eine entsprechende Reaktion auslösen. Der Begriff wird in der Biologie und Psychologie unterschiedlich verwendet.
Biologie
In der Biologie sind mit Stressoren eine Reihe unterschiedlicher physischer Faktoren gemeint, die eine betroffene Zelle oder einen Organismus zu einer Reaktion veranlassen. In diesem Zusammenhang kann auch der Begriff Reiz verwendet werden. Stressoren sind daher sowohl Veränderungen der Umwelt (z.B. Temperaturveränderungen), als auch direkte Einwirkungen auf den Organismus (z.B. Verletzungen).
Je nach Ursprung unterscheidet man dabei zwischen
- biotischen (z.B. Parasitenbefall) und
- abiotischen Stressoren (z.B. Nährstoffmangel, Kälte).
Die jeweiligen Reaktionen hängen von der Art des Stressors und des Rezipienten ab und stellen evolutionsgetriebene Adaptionen dar. So exprimieren Bakterien bei erhöhten Temperaturen vermehrt Hitzeschockproteine zum Schutz der DNA- und Proteinstruktur. Weitere Beispiele sind die erhöhte Produktion bestimmter Pflanzenschutzstoffe zur Bekämpfung von Parasiten oder die Entstehung von Nekrosen zur Eindämmung von Pathogenen.
Psychologie
In der Psychologie bezeichnen Stressoren diejenigen Faktoren, die den Organismus in einen Zustand erhöhter Alarmbereitschaft (Stress) versetzen.
In Abhängigkeit ihres Ursprungs können Stressoren folgendermaßen differenziert werden:
- endogene Stressoren, die von der betroffenen Person selbst ausgehen (z.B. hohe Selbsterwartung, innerpsychische Spannungen) und
- exogene Stressoren, die von der belebten (z.B. hohe Fremderwartung) oder unbelebten (z.B. Lärm) Umwelt an die Person herangetragen werden
Ob ein Stressor als unangenehm wahrgenommen wird, hängt von der kognitiven Bewertung des Stresses als Disstress oder Eustress ab.
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