Silberfärbung
Definition
Die Silberfärbung ist eine histologische Färbemethode, bei der Gewebestrukturen durch die Bindung und Reaktion mit Silbersalzen sichtbar gemacht werden. Es entsteht eine charakteristische schwarz bis schwarzbraune Anfärbung der Zielstrukturen.
Terminologie
Der Ausdruck Silberfärbung bezeichnet im engeren Sinn eine chemische Reduktionsreaktion, bei der molekulare Gewebebestandteile Silberionen (Ag⁺) zu elementarem Silber (Ag⁰) reduzieren. Diese Strukturen werden als argentaffin bezeichnet. Ein klassisches Beispiel sind die enterochromaffinen Zellen der Darmmukosa.
Von der Silberfärbung abzugrenzen ist die Silberimprägnation, bei der sich die Silberionen an bestimmte Gewebekomponenten anlagern und anschließend durch ein externes Reduktionsmittel (z.B. Formalin) in metallisches Silber überführt werden.
Anwendung
Ein Gewebeschnitt wird zunächst mit einer Silbernitratlösung (AgNO3) behandelt, wodurch Silberionen an geeignete Zielstrukturen binden und zu metallischem Silber reduziert werden. Die so entstandenen Silberablagerungen erscheinen unter dem Lichtmikroskop als feine schwarze oder braunschwarze Linien und Granula.
Zu diesen Verfahren zählen vor allem die Fontana-Masson-Färbung zum Nachweis von Melanin, Lipofuszin und argentaffinen neuroendokrinen Granula. Weitere Beispiele sind:
In der modernen Routinediagnostik haben immunhistochemische Methoden viele dieser klassischen Verfahren verdrängt, da sie eine höhere Spezifität und Automatisierbarkeit bieten. Reine Silberfärbungen werden heute vor allem zur Darstellung von Pigmenten oder zur Demonstration argentaffiner Zellen eingesetzt.
Literatur
- Natalie Paskoskie: Types of Silver Stains, Abruf: 06.11.25