Semiokklusivverband
Synonym: Semiokklusiv-Folienbehandlung
Definition
Der Semiokklusivverband dient als Folienverband der Behandlung von Defekten und/oder Amputationen im Bereich der Fingerkuppen.
Hintergrund
Semiokklusivverbände kommen bei Fingerkuppenamputationen als Alternative zu lokalen Lappenplastiken in Frage, da das Gewebe hier sehr regenerationsfreudig ist. Solange sie distal des Beugesehnenansatzes liegen, können prinzipiell alle Fingerkuppenamputationen mit einer Semiokklusivverband behandelt werden – auch bei freilegendem Knochen. Nach Sistieren der Blutung und ggf. notwendigem Debridement werden semiokklusive Folienverbände mit einem distalen Reservoir angebracht und regelmäßig gewechselt. Im Verlauf einiger Wochen regeneriert sich das amputierte Weichgewebe größtenteils, sodass der Semiokklusivverband eine etablierte Alternative zu operativen Eingriffen ist.
Besonderheiten
Es entwickelt sich aufgrund der Exsudation im Bereich der Wunde ein oft als störend empfundener, aber harmloser Geruch.
Quellen
- Hug U, Hoignéa D: Amputationsverletzungen am Fingerendglied: Regeneration mittels Folienverband. Schweiz Med Forum 2014;14(18):356-360
- Damert, HG., Altmann, S. Behandlung von Fingerkuppenamputationen mittels Semiokklusivverband. Unfallchirurg 115, 798–801 (2012). https://doi.org/10.1007/s00113-012-2258-0
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