Sekretionsleistung der Schilddrüse
Synonyme: Sekretionskapazität der Schilddrüse, Inkretionsleistung der Schilddrüse
Englisch: Thyroid's secretory capacity, thyroid's incretory capacity
Definition
Als Sekretionsleistung der Schilddrüse (GT) wird die maximale Menge an T4 bezeichnet, die die Schilddrüse pro Sekunde bilden kann.
Physiologischer Wert
Sie liegt bei Gesunden um 3 pmol/Sekunde und damit etwa beim 2- bis 3-fachen der Sekretionsrate im euthyreoten Gleichgewichtszustand des thyreotropen Regelkreises.
Pathophysiologie
Im Falle einer Hypothyreose ist die Sekretionsleistung vermindert, bei Hyperthyreosen erhöht. Auch schwere Allgemeinerkrankungen, z. B. eine Niereninsuffizienz, können sich auf die Sekretionsleistung auswirken.
Klinische Bestimmung
In vivo lässt sich die Sekretionsleistung mit Hilfe eines Strukturparameter-Inferenz-Ansatzes berechnen (s. SPINA-GT). Allerdings handelt es sich hierbei um einen Schätzwert, der meist, aber nicht immer mit der echten Sekretionsleistung übereinstimmen wird, da der Wert auch durch Übergangseffekte und unterschiedliche Dissoziationskonstanten verändert werden kann.
Literatur
- Dietrich, J., M. Fischer, J. Jauch, E. Pantke, R. Gärtner und C. R. Pickardt (1999). "SPINA-THYR: A Novel Systems Theoretic Approach to Determine the Secretion Capacity of the Thyroid Gland." European Journal of Internal Medicine 10, Suppl. 1 (5/1999): S34.
- Dietrich, J. W. (2002). Der Hypophysen-Schilddrüsen-Regelkreis. Entwicklung und klinische Anwendung eines nichtlinearen Modells. Berlin, Logos-Verlag.
- Dietrich, J. W., A. Tesche, C. R. Pickardt, U. Mitzdorf: Thyrotropic Feedback Control: Evidence for an Additional Ultrashort Feedback Loop from Fractal Analysis. Cybernetics and Systems 2004; 35(4): 315-31.
- Rosolowska-Huszcz D, Kozlowska L, Rydzewski A (2005). Influence of low protein diet on nonthyroidal illness syndrome in chronic renal failure. Endocrine. 27(3):283-8
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