Sechsphasiger Pflegeprozess nach Fiechter/Meier
Synonym: Sechs-Phasen-Modell nach Fiechter und Meier
Definition
Der Sechsphasige Pflegeprozess nach Fiechter/Meier ist ein Pflegeprozess, der als kybernetischer Regelkreis gestaltet ist. Dieser besteht "aus einer Reihe von logischen, voneinander abhängigen Überlegungs-, Entscheidungs- und Handlungsschritten, die auf eine Problemlösung, also auf ein Ziel hin gerichtet sind und im Sinne eines Regelkreises einen Rückkopplungseffekt in Form von Beurteilung und Neuanpassung enthalten."[1]
Ziele des sechsphasigen Prozesses
- Sicherheit für die pflegebedürftigen Patienten im Pflegeverlauf
- Einbeziehen der Angehörigen
- Fachliche Kontinuität des Pflegeverlaufs
- Qualitätssicherung
- Informationsfluss ist gewährleistet
- Leistungen sind nachvollziehbar und dienen der Beweissicherung
Informationen
Ein elementarer Bestandteil des Pflegeprozesses ist die Sammlung der Informationen und deren Qualitätserhebung. Man kann seine Informationen direkt, also vom Patienten selbst, oder indirekt über Angehörige, Hausärzte etc. erhalten. Des weiteren wird in subjektive und objektive Informationen unterschieden. Subjektive Informationen geben die persönliche Ansicht einer Person wieder. Objektive Informationen sind messbar und können überprüft werden wie zum Beispiel das Messen des Blutdrucks.
Probleme, Ressourcen, Diagnosen
Die gewonnenen Informationen müssen sortiert und interpretiert werden. Durch diese Informationen heben sich die pflegerelevanten Probleme hervor. Generelle Pflegeprobleme betreffen alle Patienten unter den gleichen Bedingungen z.B. Immobilität. Die individuellen Pflegeprobleme beschäftigen sich mit personenspezifischen Problemen. Die Pflegeprobleme sollten zudem auch in IST-Probleme und potentielle Probleme differenziert werden.
Um eine aktivierende Pflege vollziehen zu können, ist es wichtig die persönlichen Ressourcen zu ermitteln. Diese sind nicht immer offensichtlich und können unter Einbeziehung von Angehörigen ausgedehnt werden.
Das Erheben der Pflegediagnosen ermöglicht ein einheitliches Pflegeverständnis. Durch das PÄS-Format (Problem-Ätiologie-Symptome) wird möglichst schnell verständlich gemacht, was das Problem des Patienten ist. Unterschieden wird zusätzlich in potentielle und aktuelle Pflegediagnosen.
Ziele
Die Ziele sollen einen SOLL-Zustand beschreiben. Wichtig ist es, feste Termine zu definieren, bis wann dieser SOLL-Zustand erreicht werden kann, so dass es evaluierbar ist, ob die gewählte Maßnahme effizient ist. Diese Ziele müssen realistisch sein und werden in Nah- und Fernzielen festgehalten. Ein Pflegeziel sollte stets passend, patientenorientiert, positiv und überprüfbar formuliert sein.
Planung
Wichtig ist die Fragstellung: Wie-was-wann-wer-wo? Die Formulierungen sollten möglichst knapp gehalten werden.
Durchführung
Nach der Festlegung der Pflegemaßnahmen kommt es zu ihrer Durchführung. Im Vordergrund steht die Qualitätssicherung.
Auswertung
Zu der Auswertung (Evaluation) gehört die Überprüfung der Ergebnisse, die Suche nach Fehlerquellen bei Nicht-Erreichen des Ziels und die Veränderung und Anpassung des Pflegeplans.
Quellen
- ↑ Fiechter und Meier, 1981, Quelle : Pflegeplannung Recom Verlag (1998)
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