Dysgrafie
von altgriechisch: δύς- ("dys") - schlecht, γρᾰφή ("graphḗ) - das Schreiben
Synonyme: Dysgraphie, Schreibschwäche
Englisch: dysgraphia
Definition
Dysgrafie ist eine Störung der Schreibfähigkeit. Betroffene haben Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung, der Handschrift und der motorischen Umsetzung des Schreibens. Ist das Schreiben vollständig gestört, spricht man von einer Agrafie.
Nomenklatur
Im DSM-V ist die Dysgrafie als neurologische Entwickungsstörung ("neurodevelopmental disorder") in der Gruppe der Lernstörungen aufgeführt. Dabei wird die Dysgrafie als primäre Lernstörung von der Agrafie als sekundäre Folge neurologischer Erkrankungen (z.B. einer Demenz) abgegrenzt. Im Deutschen wird dieser Unterscheidung nicht konsequent gefolgt.
Ursachen
Die genauen Ursachen einer Dysgrafie sind derzeit (2024) nicht vollständig geklärt. Verursachend sind sehr wahrscheinlich genetische und neurostrukturelle Faktoren. Die Störungen betreffen die am Schreiben beteiligten Hirnzentren oder deren Konnektivität bzw. Synchronisation. Insbesondere ein gestörtes Arbeitsgedächtnis für die notwendige Feinmotorik des Schreibens scheint eine Rolle zu spielen.
Symptome
Symptome sind unter anderem:
- Unleserliche Handschrift, irreguläre Buchstabengrößen und -formen
- häufige Rechtschreibfehler
- fehlerhafte Grammatik
- fehlerhafte Interpretation von Linien und Rändern, schlechte räumliche Planung
- exzessive Streichungen
- langsames, ineffizientes Schreiben
- merkwürdige Handhaltung von Schreibutensilien
- Vermeidung von Schreibaufgaben
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt durch standardisierte Tests von Handschrift, Rechtschreibung und motorischen Fähigkeiten.
Therapie
Die Behandlung der Dysgrafie ist abhängig von der genauen Ursache. Mögliche Therapiemaßnahmen sind:
- Ergotherapie
- Lerntherapie
- Logopädie
- Einsatz von unterstützenden Technologien
um diese Funktion zu nutzen.