Schizoaffektive Psychose
Englisch: schizoaffective psychosis
Definition
Schizoaffektive Psychosen sind Psychosen, die zwischen Schizophrenien und Affektpsychosen stehen und Symptome aus dem Überschneidungsbereich beinhalten. Nach ICD-10 sind affektive und schizophrene Symptome in der selben Phase gleichzeitig erforderlich.
Symptomatik
Die Symptomatik ist zusammengesetzt aus:
- melancholisch-depressiven (Schlafstörungen, Schuldgefühle, Suizidgedanken etc.) oder manischen Symptomen (Erregung, Gereizheit, Antriebssteigerung etc.) einerseits
- schizophrenen Störungen (katatone, paranoide, halluzinatorische Symptome) andererseits
Schizoaffektive Psychosen verlaufen öfter phasisch-rezidivierend oder einphasig. Dabei wird zwischen schizomanischen, schizodepressiven und bipolaren Störungen unterschieden.
Ätiologie
Die Befunde sprechen für einen genetischen Faktor, ohne dass dieser bisher (2016) näher bestimmt werden konnte. Im Übrigen ist neurochemisch und neuroendokrinologisch nicht viel bekannt. Es wird vermutet, dass die Ursachen ähnlich denen der jeweiligen Pole dieser Erkrankung sind, der Depression und der Manie.
Therapie
Im akuten Stadium richtet sich die Behandlung und Therapie nach der Symptomatik. Vorwiegend schizophrene Symptome werden mit Neuroleptika behandelt, manische mit Neuroleptika oder Lithium und depressive Syndrome mit Antidepressiva und Wachtherapie.
Eine Phasenprophylaxe kann mit Carbamazepin oder Lithium erfolgen; unter Umständen zweigleisig mit Neuroleptika. Die Psychotherapie knüpft an die aktuellen Konflikte und Belastungen an und ist auf die Bewältigung der Erkrankung und ihrer Folgen ausgerichtet.
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