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Englisch: heteronymous hemianopsia
Eine heteronyme Hemianopsie ist eine Sehstörung mit Gesichtsfeldausfall (Skotom), bei der gegenseitige Teile des Gesichtsfelds beider Augen abgeschwächt werden oder ausfallen. Es können die beiden nasalen oder die beiden temporalen Hälften des Gesichtsfelds betroffen sein.
Heteronyme Hemianopsien können als bitemporale oder binasale Hemianopsien auftreten.
Ursache ist in der Regel eine Läsion im Bereich des Chiasma opticum beispielsweise durch ein Hypophysenadenom oder ein Kraniopharyngeom.
Die Behandlung besteht aus der Beseitigung der auslösenden Ursache. Zur Rehabilitation ist anzumerken, dass monokulare Gesichtsfelddefekte in der Regel durch ein intaktes Gesichtsfeld des zweiten Auges kompensiert werden. Voraussetzung ist allerdings die zentrale Verschmelzung der differierenden Netzhautbilder beim binokularen Sehen zu einem gemeinsamen Sinneseindruck.
Für den Grad der Sehbehinderung entscheidend sind Defekte im binokularen Gesichtsfeld. Bei der bitemporalen Hemianopsie fehlt dem Betrachter hier eine dreidimensionale räumliche Zone hinter dem Fixationspunkt, da kein binokulares Gesichtsfeld mehr vorhanden ist. Dies hat erhebliche Konsequenzen, beispielsweise für die Fahreignung.
Tags: Gesichtsfeld, Hemianopsie, Sehbehinderung, Sehstörung, Skotom
Fachgebiete: Augenheilkunde, Neurologie, Neurowissenschaften
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Oktober 2008 um 19:56 Uhr bearbeitet.
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