Rotterdam-CT-Score
Englisch: Rotterdam CT score classification
Definition
Der Rotterdam-CT-Score dient der prognostischen Einschätzung von Erwachsenen mit moderatem bis schwerem Schädel-Hirn-Trauma (SHT). Grundlage ist der Befund einer kranialen Computertomographie (cCT) innerhalb der ersten 4 Stunden nach Hospitalisation.[1]
siehe auch: Marshall-Klassifikation
Hintergrund
Beim Rotterdam-CT-Score werden vier Faktoren bewertet:
- Kompression der basalen Zisternen
- Mittellinienverlagerung
- Epiduralhämatom
- Intraventrikuläre und/oder Subarachnoidalblutung
Jeder Faktor wird mit 0 bis 1 bzw. 2 bewertet. Anschließend werden alle Punkte addiert und zuletzt ein weiterer Punkt addiert. Insgesamt kann der Score somit einen Wert von 1 bis 6 einnehmen, wobei ein höherer Wert mit einer schlechteren Prognose einhergeht.
Einteilung
Basale Zisternen |
|
Mittellinienverschiebung |
|
Epiduralhämatom |
|
Intraventrikuläres oder subarachnoidales Blut |
|
Der Score prognostiziert bei Erwachsenen 6 Monate nach dem SHT folgende Mortalitätsraten:
Score | Mortalität |
---|---|
1 | 0 % |
2 | 7 % |
3 | 16 % |
4 | 26 % |
5 | 53 % |
6 | 61 % |
Bei Kindern ist die Mortalität bei niedrigem Score niedriger, bei höherem Score höher als bei Erwachsenen.[2]
Quellen
- ↑ Maas AIR et al. Prediction of outcome in traumatic brain injury with computed tomographic characteristics: a comparison between the computed tomographic classification and combinations of computed tomographic predictors, Neurosurgery. 2005 Dec;57(6):1173-82; discussion 1173-82, abgerufen am 11.05.2022
- ↑ Liesemer K et al. Use of Rotterdam CT scores for mortality risk stratification in children with traumatic brain injury, Pediatr Crit Care Med. 2014 Jul;15(6):554-62, abgerufen am 11.05.2022