Retrovirus-Infektion (Geflügel)
Synonym: Retrovirusinfektion
Definition
Retrovirus-Infektionen bilden eine Gruppe an Infektionskrankheiten beim Geflügel, die durch Vertreter der Familie Retroviridae (Retroviren) verursachen werden.
Erreger
Retroviren sind behüllte, lineare und einzelsträngige Viren (ssRNA) positiver Polarität. Sie sind zwischen 70 und 140 nm groß. Mithilfe der viruseigenen Reverse Transkriptase kann die virale RNA in cDNA (complementary DNA) umgeschrieben und als Provirus in die DNA der Wirtszelle integriert werden. Auf diese Weise können die Erreger zu einer latenten, ggf. lebenslangen Infektion führen.
Die Familie Retroviridae kann in zwei Unterfamilien und mehreren Gattungen unterteilt werden:
Subfamilie | Gattung | Geflügel-pathogen |
---|---|---|
Orthoretrovirinae | Alpharetrovirus | |
Betaretrovirus | ||
Gammaretrovirus | ||
Deltaretrovirus | ||
Epsilonretrovirus | ||
Lentivirus | ||
Spumaretrovirinae | Bovispumavirus | |
Equispumavirus | ||
Felispumavirus | ||
Prosimiispumavirus | ||
Simiispumavirus |
Das Virus der lymphoproliferativen Krankheit der Pute (LPDV) hat bislang keine taxonomische Zuordnung gefunden.
Quellen
- ViralZone. Retroviridae SIB - Swiss Institute of Bioinformatics (abgerufen am 07.08.2021)
Literatur
- Rautenschlein S, Ryll M. 2014. Erkrankungen des Nutzgeflügels. 1. Auflage. Stuttgart: UTB Verlag GmbH. ISBN: 978-3-8252-8565-5