Quartäre Prävention
Synonym: Quartär-Prävention, Quartärprävention
Englisch: quarternary prevention
Definition
Quartäre Prävention ist definiert als das Erkennen und Vermeiden unnötiger medizinischer Maßnahmen, Übermedikalisierungen und/oder einer Überversorgung.
Hintergrund
Das Prinzip "primum non nocere" (lat.: "Zuerst einmal nicht schaden") ist ein Grundpfeiler der Medizin. Die Aufgabe, ein Zuviel an medizinischen Interventionen zu vermeiden, ist vor allem für die hausärztlliche Versorgung von zentraler Bedeutung. Ziel der quartären Prävention ist es, Menschen zu erkennen, die gefährdet sind, einem Zuviel an medizinischen Maßnahmen ausgesetzt zu sein, die ihnen möglicherweise mehr schaden als nützen - und ihnen akzeptable Alternativen anzubieten. Das Konzept der quartären Prävention wurde 1986 erstmals von Marc Jamoulle beschrieben. Streng genommen bezieht sich die quartäre Prävention auf Menschen, die sich krank fühlen, ohne dass eine Krankheit vorliegt und die Vermeidung einer Überdiagnostik oder Übertherapie.
Beispiele
Ein typisches Beispiel der quartären Prävention ist der Verzicht auf eine Arzneimitteltherapie bei Patienten, die sich krank fühlen, ohne dass aktuell Anhalt für ein zugrunde liegende Krankheit besteht. Weitere Beispiele der quartären Prävention sind die Polypharmazie (Einnahme zahlreicher Medikamente, die ein erhöhtes Risiko von Wechselwirkungen und unerwünschten Wirkungen haben) und die Vermeidung unnötiger Diagnostik (z.B. Folgen falsch-positiver oder falsch-negativer Tests bei systematischem Screeninguntersuchungen).
um diese Funktion zu nutzen.