Quarantänelagerung
Definition
Quarantänelagerung ist ein Begriff aus der Transfusionsmedizin. Er beschreibt eine spezielle Sicherheitsmaßnahme bei der Herstellung von gerinnungsaktivem Plasma.
Hintergrund
Die seit 1993 geltende Vorschrift zur Quarantänelagerung wurde vom Paul-Ehrlich-Institut mit Bescheid vom 03.07.2023 aufgehoben, wenn beim infektiologischen Screening der Spender bestimmte Vorraussetzungen bezüglich der Sensitivität eingehalten werden. Zuvor war die Quarantänelagerung schon verkürzt worden. Die Aufhebung wurde damit begründet, dass sich der Sicherheitsgewinn als sehr gering herausgestellt habe.
Das zu einem bestimmten Zeitpunkt gespendete Plasma wurde erst freigegeben, wenn der Spender zu einer Folgespende erschien und er bei dieser Nachuntersuchung klinisch und serologisch keine Anzeichen einer Infektion aufwies. Zwischen der Spende und der Nachuntersuchung musste ein Zeitraum von zuletzt mindestens 4 Monaten liegen, die Quarantäne. Dieser Schritt war nur bei Plasma möglich, da es ca. 2 Jahre lang gelagert werden kann. Die Verwendungsmöglichkeit der Plasmaspenden wurde durch die Quarantänelagerung deutlich eingeschränkt, da Spender häufig nicht zu der notwendigen Nachuntersuchung erschienen.
Eine grundsätzliche Kritik an dem Verfahren ist, das nur solche Infektionskrankheiten gefunden werden können, die auch im infektiologischen Screening enthalten sind. Sog. "emerging infectious diseases" könnten unerkannt bleiben.
Ein alternatives Verfahren zur Verringerung des Transfusionsrisikos bei Plasmapräparaten ist die Virusinaktivierung.
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