Quarantänelagerung ist ein Begriff aus der Transfusionsmedizin und beschreibt eine spezielle Sicherheitsmaßnahme bei der Herstellung von gerinnungsaktivem Plasma.
Das zu einem bestimmten Zeitpunkt gespendete Plasma wird erst freigegeben, wenn der Spender zu einer Folgespende erschienen ist und er bei dieser Nachuntersuchung klinisch und serologisch keine Anzeichen einer Infektion aufweist. Zwischen der Spende und der Nachuntersuchung muss ein Zeitraum von mindestens 3 Monaten liegen, die Quarantäne. Dieser Schritt ist nur bei Plasma möglich, da es ca. 2 Jahre lang gelagert werden kann.
Die Verwendungsmöglichkeit der Plasmaspenden wird durch die Quarantänelagerung deutlich eingeschränkt, da Spender häufig nicht zu der notwendigen Nachuntersuchung erscheinen. Eine Kritik an dem Verfahren ist, das nur solche Infektionskrankheiten gefunden werden können, die auch im infektiologischen Screening enthalten sind. Sog. "emerging infectious diseases" können unerkannt bleiben.
Ein alternatives Verfahren zur Verringerung des Transfusionsrisikos bei Plasmapräparaten ist die Virusinaktivierung.
Tags: Blutprodukt, Quarantäne, Transfusionsrisiko
Fachgebiete: Transfusionsmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 3. August 2016 um 15:44 Uhr bearbeitet.
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