Pseudoepiphyse
Englisch: pseudoepiphysis
Definition
Eine Pseudoepiphyse ist eine anatomische Variante. Es handelt sich um eine zusätzliche Einkerbung oder Spalte an den Knochenenden, die jedoch im Gegensatz zur Epiphyse funktionslos ist. Eine morphologische Abwandlung ist die Zapfenepiphyse.
Epidemiologie
Pseudoepiphysen treten bei Kindern relativ häufig auf. An den Mittelhandknochen I und II sieht man sie in rund 20 bis 65% der Fälle.
Anatomie
Pseudoepiphysen treten besonders gehäuft an den Mittelhandknochen auf. Im Röntgenbild unterscheiden sie sich von den echten Epiphysen dadurch, dass sie häufig mit der Diaphyse durch ein Knochenstück verbunden sind.
Beim Os metacarpale oder Os metatarsale I kann man eine Pseudoepiphyse meist am distalen Ende erkennen. Bei den übrigen Mittelhand- bzw. Mittelfußknochen befinden sich Pseudoepiphysen in der Regel am proximalen Ende.
Klinik
Eine Pseudoepiphyse besitzt keinen Krankheitswert, tritt jedoch gehäuft im Rahmen von verschiedenen Erkrankungen auf, z.B. bei(m) Down-Syndrom, cleidocranialer Dysplasie, Hypothyreose, Achondroplasie oder Laurence-Moon-Bardet-Biedl-Syndrom.
Es handelt sich um eine anatomische Variante der Epiphysenentwicklung bei Kindern, die nicht mit einer Fraktur verwechselt werden sollte. Histologisch zeigen sich keine typischen Zellsäulen einer normalen Epiphysenfuge. Entsprechend trägt dieser Abschnitt nicht zum postnatalen Wachstums des Knochens bei.
Literatur
- Limb D et al. The prevalence of pseudoepiphyses in the metacarpals of the growing hand, J Hand Surg Eur Vol. 2012 Sep;37(7):678-81, abgerufen am 11.10.2022
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