Protanopie
von altgriechisch: πρώτος ("prṓtos") - erster, frühester
Synonym: Rotblindheit
Definition
Die Protanopie ist eine genetisch bedingte Form der Farbfehlsichtigkeit (Dyschromatopsie), bei der die Wahrnehmung der Farbempfindung "Rot" aufgehoben ist. Ist die Rotwahrnehmung nur abgeschwächt, spricht man von einer Protanomalie.
Epidemiologie
Bei Männern kommt die Protanopie mit einer Häufigkeit von rund 1 % vor. Bei Frauen liegt der Anteil etwa bei 0,01 %.
Ätiologie
Ursache für die Protanopie sind Mutationen im rezessiven OPN1LW-Gen auf dem X-Chromosom, das für das rot-sensitive Opsin kodiert. Dieses Protein ist Teil des roten Iodopsins. Die Rotzapfen enthalten entweder ein defektes Iodopsin oder es wird von den Zellen gar nicht exprimiert. Dadurch reagieren sie nicht mehr auf rotes Licht.
Physiologie
Bei Menschen mit Protanopie haben rotes und grünes Licht die gleiche Farbantwort, da der Rotrezeptor das Ergebnis nicht beeinflusst. Patienten mit Protanopie weisen nur zwei statt drei (funktionierende) verschiedene Zapfentypen auf. Im kurzwelligen Bereich nehmen Mensch mit Protanopie ein sattes Blau wahr, im langwelligen Bereich ein sattes Gelb. Im mittelwelligen Bereich ist ihre Wahrnehmung hingegen grau.
Diagnostik
Die Protanopie kann mithilfe spezieller Farbtafeln, z.B. der Farbtafeln nach Ishihara oder mit einem Anomaloskop festgestellt werden.
Bildquelle
- Ishihara-Farbtafeln - Public Domian - gemeinfrei