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Protanomalie

von altgriechisch: πρώτος ("prṓtos") - erster, frühester und ανώμαλος ("anómalos") - ungleich
Synonym: Rotsehschwäche

1. Definition

Die Protanomalie ist eine genetisch bedingte Form der Farbfehlsichtigkeit (Dyschromatopsie), bei der die Wahrnehmung der "Rot" abgeschwächt ist. Ist die Rotwahrnehmung vollständig aufgehoben, spricht man von einer Protanopie.

2. Epidemiologie

Bei Männern kommt die Protanomalie mit einer Häufigkeit von 1 % vor. Bei Frauen liegt der Anteil etwa bei 0,03 %.

3. Ätiologie

Ursache für die Protanomalie sind Mutationen im OPN1LW-Gen, das für das rot-sensitive Opsin codiert. Dieses Protein ist Teil des roten Iodopsins. Die Rotzapfen enthalten ein defektes Iodopsin. Dadurch unterscheidet sich ihr Neutralpunkt (492 nm) nur noch geringfügig von dem der Grünzapfen.

4. Physiologie

Bei Menschen mit Protanomalie haben rote und grüne Zapfen nahezu die gleiche Farbantwort. Im kurzwelligen Bereich nehmen Mensch mit Protanopie ein sattes Blau wahr, im langwelligen Bereich ein sattes Gelb. Im mittelwelligen Bereich ist ihre Wahrnehmung hingegen rötlich-grau.

5. Diagnostik

Eine Protanomalie kann zum Beispiel mithilfe der Farbtafeln nach Ishihara oder mit einem Anomaloskop diagnostiziert werden.

Ishihara-Farbtafeln

6. Bildquellen

  • Ishihara-Farbtafeln - Public Domain - gemeinfrei
Stichworte: Farbschwäche, Farbsehen
Fachgebiete: Augenheilkunde

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20.09.2024, 11:17
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Nutzung: BY-NC-SA
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