Anomaloskop
Definition
Bei dem Anomaloskop handelt es sich um ein in der Augenheilkunde eingesetztes Gerät, das auf dem Prinzip des Spektrometers basiert und der Diagnostik von Farbsehschwächen (Rot-Grün-Farbschwäche, Blau-Grün-Farbschwäche) dient.
Grundlagen
In der ärztlichen Tätigkeit spielt die Begutachtung der Farbtüchtigkeit eine wichtige Rolle. Die Überprüfung der Farbwahrnehmung ist ein Teil der Eignungsuntersuchung für bestimmte Berufe (z.B. Polizei, Feuerwehr, Piloten, Kapitäne). Dabei stehen unterschiedliche Methoden zur Auswahl, die klassische Variante stellt die Untersuchung mithilfe von Farbtafeln dar. Eine andere Möglichkeit ist die Untersuchung mit einem Anomaloskop.
Geschichte
Das erste Anomaloskop wurde vom deutschen Augenarzt und Physiologen Willibald A. Nagel (1870-1911) entwickelt.
Methodik
Mithilfe des Anomaloskopes kann der sogenannte Anomal-Quotient gemessen werden, der die Abweichung des Farbsehvermögens in Bezug auf das Farbsehvermögen eines Normalsichtigen beschreibt.
Der Patient blickt durch das Okular des Gerätes, das vom äußeren Aufbau her einem Mikroskop ähnlich sieht. Er sieht einen mittig halbierten Kreis, der unterschiedliche Farben aufweist - je nachdem welche Farben getest werden sollen. Mithilfe unterschiedlicher Drehräder kann er nun versuchen die beiden Farben einander anzugleichen. Ziel der Untersuchung ist es dabei, dass der Patient nicht nur die Farbe, sondern auch die Intensität der Halbkreise einander angleicht.
Leidet ein Patient unter einer Farbschwäche, so wird er bei der Untersuchung die Angleichung der beiden Halbkreise lediglich über die Intensität der Farbe vornehmen, da er keine unterschiedlichen Farben erkennt.