Area striata
von lateinisch: area - Gebiet; striatus - gestreift
Synonyme: Primärer visueller Cortex, Primäre Sehrinde, Brodmann-Area 17, Brodmann-Areal 17
Englisch: striate area, striate cortex
Definition
Die Area striata, kurz BA17, ist ein okzipitales Rindenfeld im Bereich des Sulcus calcarinus, in dem die Sehbahn endet. Es stellt die primäre Sehrinde des visuellen Cortex dar.
Hintergrund
Charakteristisch für die Area striata (nicht zu verwechseln mit dem Striatum) sind die bereits makroskopisch erkennbaren weißen Streifen innerhalb der grauen Substanz, die als Gennari-Streifen (oder Vicq-d'Azyr-Streifen) bezeichnet werden.
In der Einteilung der Brodmann-Areae nimmt sie die Area 17 ein und ist für das Bewusstwerden der visuellen Impulse aus der Retina zuständig.
Afferenzen werden vor allem vom Corpus geniculatum laterale zugeleitet und Efferenzen sendet die Area striata überwiegend zur Area parastriata (BA18), der sekundären Sehrinde, sowie zur Area peristriata (BA19), der tertiären Sehrinde.
Histologie
Die Area striata wird wie der gesamte Neocortex in sechs Schichten eingeteilt, wobei die vierte Schicht (Lamina granularis interna) in drei Unterschichten gegliedert ist:
- I: Lamina molecularis (Molekularzellschicht)
- II: Lamina granularis externa (Äußere Körnerschicht)
- III: Lamina pyramidalis externa (Äußere Pyramidenzellschicht)
- IV: Lamina granularis interna (Innere Körnerschicht)
- IVa
- IVb: Gennari-Streifen (oder Vicq-d'Azyr-Streifen)
- IVc (IVc-α und IVc-β)
- V: Lamina pyramidalis interna (Innere Pyramidenzellschicht)
- VI: Lamina multiformis (Multiforme Schicht)
Die Unterteilung der Lamina granularis interna entsteht durch ein Geflecht aufsteigender, myelinisierter Axonkollateralen von Sternzellen.
Podcast
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