Prämolarisation
Definition
Eine Prämolarisation bezeichnet in der Zahnmedizin eine Formbildungsstörung, die primär die oberen Eckzähne und seltener die oberen Schneidezähne des bleibenden Gebisses betrifft. Die betroffenen Zähne ähneln in ihrer Form einem Prämolaren.
Von der Prämolarisation abzugrenzen ist die Prämolarisierung.
Hintergrund
Die Prämolarisation entsteht durch eine Störung der Invaginationsabläufe und ist durch das Auftreten eines palatinalen Höckers gekennzeichnet. Wenn sich die fehlerhafte Invagination fortsetzt, kann auch eine zusätzliche Zahnwurzel entstehen. Auch das alleinige Auftreten einer zusätzlichen Zahnwurzel mit normaler Krone ist möglich.
Klinik
Abgesehen von möglichen ästethischen Auswirkungen hat die Anomalie in der Regel keine klinische Relevanz. In seltenen Fällen kann es zu Okklusionsstörungen kommen. Das Entfernen des zusätzlichen Höckers durch Beschleifen birgt das Risiko einer Exposition der Pulpa.
Schmale, hakenförmige palatinale Höcker werden als Krallenhöcker bezeichnet und sind pathognomonisch für das Rubinstein-Taybi-Syndrom.
Quellen
- Gängler, Peter et al., Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie, Thieme Verlag, 3. Auflage 2010
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