Prämethylenomycin-C-Lacton
Englisch: premethylenomycin C lactone
Definition
Prämethylenomycin-C-Lacton ist ein Zwischenprodukt, das bei der Biosynthese des Antibiotikums Methylenomycin A entsteht. Es zeigt in präklinischen Experimenten eine wesentlich stärkere antimikrobielle Wirkung als Methylenomycin A.
Chemie
Prämethylenomycin-C-Lacton gehört strukturell zu den kleinen γ-Butyrolactonen. Es handelt sich um einen zyklischen Metaboliten, der spontan oder enzymatisch aus Prämethylenomycin C entsteht. Neben der natürlichen Biosynthese ist auch eine stereoselektive (3 + 2)-Cycloaddition als synthetischer Herstellungsweg beschrieben.
Wirkmechanismus
Der genaue molekulare Wirkmechanismus ist bislang nicht vollständig aufgeklärt. In vitro-Studien bestätigen eine ausgeprägte bakterizide Wirkung gegen grampositive Erreger, insbesondere gegen MRSA und VRE. Aufgrund der abweichenden chemischen Struktur geht man von einem anderen Modus der Wirkung im Vergleich zu Methylenomycin A aus.
Forschung
Prämethylenomycin-C-Lacton wurde im Rahmen der Erforschung des Methylenomycin-Biosynthesewegs entdeckt und charakterisiert. Die Substanz gilt als vielversprechender Kandidat für die Entwicklung neuartiger, wirksamer Antibiotika gegen multiresistente grampositive Erreger. Synthetische Routen ermöglichen auch Strukturanalysen und Struktur-Aktivitäts-Beziehungen, weitere mechanistische und pharmakologische Studien sind in Arbeit.