Pontiac-Fieber
Englisch: Pontiac fever
Definition
Das Pontiac-Fieber ist eine durch Legionellen verursachte Erkrankung, die grippeähnlich verläuft. Häufigster Erreger ist Legionella pneumophila.
Hintergrund
Das Pontiac-Fieber wurde erstmalig 1976 im Zusammenhang mit der Erkrankung von US-amerikanischen Kriegsveteranen beschrieben, die zuvor an einem Treffen der American Legion in Pontiac bei Philadelphia teilgenommen hatten.
Klinik
Ein bis zwei Tage nach Infektion treten grippeähnliche Symptome auf:
- Schnupfen
- Husten
- rauher Hals
- erhöhte Körpertemperatur
Ein Teil der Patienten leidet zusätzlich an:
- Verwirrtheit
- Schwindel
- Lichtscheu
- Muskelschmerzen
Die Krankheit klingt nach Behandlung mit einem Makrolidantibiotikum in der Regel innerhalb von 2-5 Tagen ab. Eine weitaus schwerere Verlaufsform der Infektion mit Legionella pneumophila ist die Legionellen-Pneumonie, die üblicherweise als schwere atypische Pneumonie verläuft. Da die Symptome nicht sehr spezifisch sind, wird angenommen, dass die "Dunkelziffer" des Pontiac-Fiebers sehr hoch ist. Legionellen werden bei diesen Symptomen selten als Erreger nachgewiesen, da sie schlicht nicht als Auslöser in Betracht gezogen werden.
Meldepflicht
Nach §6 IfSG Abs. 1 IfSG (Meldepflichtige Krankheiten) besteht keine Meldepflicht für Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod. Treten Legionellen-Infektionen als nosokomiale Infektionen gehäuft auf, sind sie nach §6 Abs. 3 IfSG als "Ausbruch" dem Gesundheitsamt nicht-namentlich zu melden.[1]
Nach §7 IfSG (Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern) ist der direkte und indirekte Nachweis von Legionella spp. namentlich meldepflichtig, wenn ein Hinweis auf eine akute Infektion besteht.[2]