Pleurafibrose
Synonyme: Fiborthorax, gefesselte Lunge (umgangssprachlich)
Englisch: pleural fibrosis; trapped lung
Definition
Eine Pleurafibrose ist eine pathologische Verdickung und Versteifung der Pleura, die durch eine flächenhafte oder fokale Vermehrung der hyalinen Bindegewebsfasern in der Pleura visceralis und/oder parietalis verursacht wird. Im Verlauf kommt es meist zu einer Verwachsung der beiden Pleurablätter.
- ICD-10: J94.1
Ätiologie
Die Auslöser der Pleurafibrose sind multifaktoriell. Oft wird sie durch eine Pleuritis oder in Folgen einer Asbestexposition verursacht.
Klinik
Die Pleurafibrose äußert sich klinisch durch Dyspnoe, die zunächst unter Belastung, später jedoch auch in Ruhe auftreten kann. Darüber hinaus kann es zu Thoraxschmerzen, trockenem Husten sowie einer eingeschränkten Thoraxbeweglichkeit kommen.
Diagnose
Die Diagnosestellung erfolgt mittels Anamnese, klinischer Untersuchung und Bildgebung. Wichtige Anhaltspunkte der Anamnese sind eine berufliche Asbestexposition sowie rezidivierende Pleuritiden. Bei der Auskultation kann es zu einem abgeschwächten Atemgeräusch über den fibrotischen Arealen kommen.
In der Bildgebung zeigen sich unregelmäßig verdickte Pleuraanteile und Verziehungen der Pleura, ggf. mit Volumenverlust der betroffenen Lunge. Postinflammatorisch kann eine Verkalkung auftreten. Zur Differenzierung zwischen einer Fibrose aufgrund von Entzündungen oder durch Asbestexposition kann neben pathologischen Diagnosemethoden auch die Lage der betroffenen Areale herangezogen werden:
- Pleurafibrosen im Rahmen der Pleuritis zeigen sich meist nur einseitig.
- Pleurafibrosen nach Asbestexposition treten meist beidseits auf.
Prognose
Die Prognose ist abhängig von der Ursache und dem Verlauf der Pleurafibrose. Akute Verläufe im Rahmen einer Pleuritis bilden sich oft spontan zurück.
Quellen:
- MSD Manual Profi-Ausgabe; Pleurafibrose und -verkalkung; abgerufen am 14.03.2025
- Altmeyers Enzyklopädie; Pleurafibrose; abgerufen am 14.03.2025