Phänokopie
Definition
Von einer Phänokopie spricht man, wenn durch die Einwirkung von nichterblichen, exogenen Faktoren der Phänotyp eines anderen (z.B. mutierten) Allels nachgeahmt wird. Der entsprechende Reiz muss zu einem bestimmten Zeitpunkt der Entwicklung erfolgen.
Beispiel
Ein bekanntes Beispiel für eine Phänokopie ist das Medikament Thalidomid (Contergan), das bei Einnahme durch schwangere Frauen zu zahlreichen schweren Schädigungen (u.a. Dysmelien) am Ungeborenen führt. Ähnliche Missbildungen treten auch beim Okihiro- und Holt-Oram-Syndrom auf, die durch Mutationen im SALL4- bzw. TBX5-Gen verursacht werden. Thalidomid beeinträchtigt die Funktion von SALL4 und TBX5 und ahmt dadurch den Phänotyp der Mutation nach.
Literatur
- Douglas Futuyma: Evolutionsbiologie, Birkhäuser, 2. Auflage
- Springer Kompaktlexikon der Biologie - Phänokopie, abgerufen am 14.11.2021
- gesundheit.de - Phänokopie, abgerufen am 16.11.2021
Fachgebiete:
Genetik
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