Pflanzliche Droge
Synonyme: Pflanzliche Arzneidroge, Plantae medicinales
Englisch: herbal drug
Definition
Pflanzliche Drogen sind Arzneidrogen, die aus Pflanzen, Algen, Flechten oder Pilzen bzw. aus Pflanzenteilen oder -ausscheidungen (z.B. Harzen) bestehen. Die Rohstoffe liegen unverarbeitet, ganz oder zerkleinert vor, sind zumeist durch Trocknung konserviert und dienen zur Herstellung von Arzneimitteln. Auch eine frische Verwendung ist möglich.
siehe auch: pharmazeutische Droge, Heilpflanze
Etymologie
Der Begriff "Droge" stammt wahrscheinlich von dem mittelniederländischen Wort droge vaten, womit Behälter mit trockener Ware gemeint waren. Dies bezieht sich auf den getrockneten Zustand des Materials. Auch eine Ableitung aus dem französischen Wort "drogue" (Gewürz, Chemikalie, Arznei) wird beschrieben.
Einteilung
Pflanzliche Drogen werden in zellulär und nicht-zellulär organisierte Drogen unterteilt:
- Zellulär organisierte Drogen sind frische oder getrocknete Pflanzen, Pflanzenorgane oder Teile von Pflanzenorganen. Man nennt sie auch strukturierte Drogen, da sie eine Organstruktur besitzen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise Blüten-, Kraut-, Wurzel-, Wurzelstock- oder Blattdrogen.
- Nicht-zellulär organisierte Drogen weisen keine Organstruktur auf und sind Ausscheidungen von Pflanzen, also aus Pflanzen gewonnene Stoffgemische. Man nennt sie auch nicht-strukturierte Drogen. Beispiele für nicht-zellulär organisierte Drogen sind ätherische Öle, Fette, Öle, Harze und Gummidrogen.
Literatur
- Europäisches Arzneibuch 10. Ausgabe, Grundwerk 2020: Amtliche deutsche Ausgabe (Ph. Eur. 10.0): 4 Bände und Registerheft im Halskarton, Deutscher Apotheker Verlag, 17.11.2020
- Teuscher et al.: Biogene Arzneimittel: Lehrbuch der Pharmazeutischen Biologie, überarbeitete und erweiterte, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 19.05.2020
- Hänsel et al.: Pflanzliche Arzneidrogen und einfache Arzneizubereitungen. In: Hänsel, R., Sticher, O. (eds) Pharmakognosie – Phytopharmazie, Springer, 2010
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