Persönlichkeitsakzentuierung
Synonym: Akzentuierte Persönlichkeit
Definition
Eine Persönlichkeitsakzentuierung ist die überdurchschnittliche Ausprägung einzelner Charaktereigenschaften, ohne dass diese einen Krankheitswert aufweist. Diese Akzentuierungen können in eine Persönlichkeitsstörung übergehen.
Hintergrund
Das Konzept der akzentuierten Persönlichkeit wurde u.a. vom deutschen Psychiater Karl Leonhard entwickelt. Der Übergang zwischen Akzentuierung und Störung ist oft fließend und abhängig von individuellen und situativen Faktoren. Erst wenn diese Persönlichkeitsmerkmale zu deutlichen Einschränkungen im Alltag, zu Leidensdruck oder sozialen Problemen führen, spricht man von einer Persönlichkeitsstörung.
Persönlichkeitsakzentuierungen werden in der Psychologie und Psychiatrie als Prädiktoren des Verhaltens genutzt. Sie sind häufig auch Gegenstand von Beratungen, wie etwa zur Berufswahl oder Stressbewältigung. Akzentuierte Persönlichkeitszüge können in bestimmten Situationen oder Berufsfeldern förderlich sein und werden teilweise auch therapeutisch genutzt, um z.B. das Selbstmanagement oder soziale Kompetenzen zu stärken.
Formen
Es können verschiedene Formen der Persönlichkeitsakzentuierung unterschieden werden, u.a.:
- Extrovertierte Akzentuierung: Starkes Bedürfnis nach sozialer Interaktion und Geselligkeit, mit Neigung zur Kontaktfreudigkeit.
- Impulsive Akzentuierung: Spontanes, oft unüberlegtes Handeln, häufig vorteilhaft in kreativen Berufen.
- Schizoide Akzentuierung: Rückzug aus sozialen Beziehungen, Vorliebe für Alleinsein und introvertierte Aktivitäten.
- Histrionische Akzentuierung: Dramatisches, emotionsbetontes Verhalten mit starker Suche nach Aufmerksamkeit.
- Risikobereitschaft: Übersteigerter Drang nach Spannung und neuen Erfahrungen, oft mit erhöhter Unfallneigung.