Pelviskopie
von lateinisch: pelvis - Becken und griechisch: skopeia - Betrachtung
Synonyme: Laparoskopie des kleinen Beckens, PSK
Englisch: pelviscopy
Definition
Die Pelviskopie, kurz PSK, ist ein endoskopisches Verfahren zur Untersuchung und minimal-invasiven Therapie der Beckenorgane.
Hintergrund
Die Pelviskopie ist eine Form der Bauchspiegelung (Laparoskopie), bei der die Untersuchung der Beckenorgane im Vordergrund steht. Der Begriff geht auf den Gynäkologen Kurt Semm zurück. Er wollte den Unterschied zwischen der gynäkologischen Laparoskopie, die sich überwiegend mit den Organen im Becken beschäftigt, und der eher auf den Oberbauch ausgerichteten, viszeralchirurgischen Laparoskopie verdeutlichen.
Vorgehen
Das Laparoskop wird über einen transumbilikalen Zugang in das kleine Becken eingebracht. Viele gynäkologische Eingriffe können anschließend minimal-invasiv durchgeführt werden.
Indikationen
Eine Pelviskopie kann aus diagnostischen oder therapeutischen Gründen erfolgen. Mögliche Indikationen sind:
- Tubensterilisation
- Myomenukleation
- Enukleation extrauteriner Fibrome
- Hysterektomie
- Adhäsiolyse
- Ovarialbiopsie
- Adnektomie
- Tumorbiopsie
- Tuboovarialabszess
- Ovarektomie
Die Pelviskopie wird auch im Rahmen der Fertilitätsdiagnostik eingesetzt - ein Beispiel ist die Chromopertubation.
Kontraindikationen
Komplikationen
- Verletzungen größerer Gefäße oder Darmperforation durch Blindpunktion
- Emphysembildung
- selten: Gasembolien und Herz-Kreislauf-Komplikationen
Quellen
- Stauber, Manfred et al.: Duale Reihe. Gynäkologie und Geburtshilfe. 4. Auflage 2013, Thieme Verlag. DOI: 10.1055/b-0034-68002
- Ahrens T, Rody A, Hoellen F: Diagnostische Pelviskopie. In: Keck T., Germer C. (eds) Minimalinvasive Viszeralchirurgie. 2017, Springer Verlag
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