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Odontogenes Fibrom

1. Definition

Das odontogene Fibrom, kurz OF, ist ein seltener mesenchymaler gutartiger Tumor. Er besteht aus dichtem ausgereiftem Bindegewebe mit Einlagerungen von inaktivem odontogenem Epithel. Der Tumor kann sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer auftreten.

2. Einteilung

Es wird zwischen einer peripheren extraossären Form (POF) sowie einer zentralen intraossären Form (ZOF) unterscheiden.

3. Epidemiologie

Das odontogene Fibrom kann in jedem Alter auftreten, das Durchschnittsalter liegt bei etwa 40 Jahren. Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Die periphere Form kommt etwas öfter vor als die zentrale Variante.

4. Ätiologie

Die Ätiologie des odontogenen Fibroms ist bislang (2022) unbekannt.

5. Klinik

Das odontogenen Fibrom tritt als langsam wachsende, solide Gewebsvermehrung auf. Meist sind die Patienten sonst symptomlos, zum Teil treten Schwellungen auf.

Die intraossäre Variante ist im Oberkiefer meist vor dem ersten Molaren lokalisiert (anterior), im Unterkiefer hingegen in der Regel hinter dem ersten Molaren (posterior). Die extraossäre Variante ist meist in anterioren Gingivabereich anzutreffen.

6. Diagnostik

Je nach Größe des Tumor können radiologisch unilokuläre oder multilokuläre Aufhellungen beobachtet werden, die Hinweis auf eine Osteolyse sind. In seltenen Fällen sind ebenfalls Verkalkungen sichtbar. Für eine endgültige Diagnose ist eine histopathologische Untersuchung unerlässlich.

7. Histopathologie

Basierend auf der Histopathologie lässt sich ein epithelarmes und ein epithelreiches odontogenes Fibrom unterscheiden. Es finden sich spindelförmige Fibroblasten vor Kollagenfasern unterschiedlicher Dicke. Beim epithelarmen OF treten nur vereinzelte Epithelien auf, beim epithelreichen OF sind sie zahlreicher und meist bandförmig angeordnet.

8. Differentialdiagnosen

9. Therapie

Da eine Bindegewebskapsel meist nicht vorhanden ist, ist eine lokale Exzision indiziert. Dabei müssen gelegentlich benachbarte Zähne mit entfernt werden. Periphere odontogene Fibrome müssen bis auf das Periost entfernt werden, da die Rezidivrate relativ hoch ist (ca. 50 %).

10. Prognose

Die Prognose ist gut, maligne Entartung kommen nicht vor und die Infiltrationstendenz ist gering.

11. Quellen

Fachgebiete: Zahnmedizin

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11.08.2022, 17:19
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