O-Ribose-Methyltransferase
Synonyme: 2'-O-Ribose-Methyltransferase, Ribose-2'-O-Methyltransferase
Englisch: 2'-O-ribose methyltransferase
Definition
Die O-Ribose-Methyltransferase ist ein virales Capping-Enzym, das der Modifikation der 5'-Kappe der viralen mRNA dient. Dieser Prozess dient der "Verschleierung" der Virus-RNA gegenüber den Erkennungsmechanismen der Wirtszelle.
Hintergrund
Eukaryote Zellen verfügt über angeborene biochemische Mechanismen, die es der Zelle ermöglichen, fremde RNA zu identifizieren. Zu diesem Zweck exprimiert die Zelle zytoplasmatische oder membrangebundene Pattern-Recognition-Rezeptoren, die pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMPs) erkennen können. Virale RNA wird mithilfe von RIG-I-ähnlichen Rezeptoren (RLR) wie RIG-I und MDA5 ausgemacht.[1]
Die Bindung der Virus-RNA an diese Rezeptoren setzt Signalkaskaden in Gang, die zur Bildung von Zytokinen führen - typischerweise von Interferon-α (IFN-α) und Interferon-β (IFN-β). Die Interferone kurbeln wiederum durch Bindung an den Typ-I-Interferonrezeptor (IFNAR) die Bildung von Proteinkinasen und Stressproteinen wie IFIT1 und IFIT2 an. Die Zelle geht daraufhin in einen Zellstatus mit reduzierter Proteinbiosynthese und sendet Alarmsignale an die Nachbarzellen aus.
Funktion
Die O-Ribose-Methyltransferase modifiziert die 5'-Kappe der viralen mRNA dahingehend, dass die RNA nicht mehr als "fremd" erkannt wird. Dadurch unterbleibt eine Interferonbildung und das Virus kann ungestört den Zellstoffwechsel für die eigene Replikation nutzen.
Quellen
- ↑ Züst R et al.: Ribose 2′-O-methylation provides a molecular signature for the distinction of self and non-self mRNA dependent on the RNA sensor Mda5 Nat Immunol. 2011 Feb; 12(2): 137–143. Published online 2011 Jan 9. doi: 10.1038/ni.1979 PMCID: PMC3182538 PMID: 21217758
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