Neurodivergenz
Synonym: Neurodiversität
Englisch: neurodiversity
Definition
Neurodivergenz bezeichnet ein Erklärungsmodell, dass neurobiologische Unterschiede zwischen Individuen als Dispositionen ansieht und in einem Spektrum einordnet. Es positioniert sich damit gegen die klassische medizinische Einteilung psychischer Merkmale in pathologisch und physiologisch.
Nomenklatur
Personen, deren psychische bzw. neurobiologische Merkmale innerhalb der Norm liegen, werden im Rahmen des Konzepts als "neurotypisch", Personen außerhalb der Norm als "neurodivergent" bzw. "neurodivers" gelabelt. Diese Nomenklatur wird in der klinischen Medizin bislang (2024) wenig verwendet.
Geschichte
Das Konzept der Neurodivergenz wurde 2011 im Rahmen des National Symposium on Neurodiversity geprägt.
Hintergrund
Anhänger des Konzepts der Neurodivergenz interpretieren neurologische Unterschiede als Ergebnis normaler genetischer Variationen. Damit werden psychische Merkmale ähnlich wie körperliche Merkmale (z.B. Haut- und Haarfarbe, Körpergröße) betrachtet. Diese Sichtweise soll dazu beitragen, eine Stigmatisierung neurologischer Störungen zu verhindern.
Das Konzept der Neurodivergenz wird innerhalb der Medizin kontrovers diskutiert.
Beispiele
Neurologische Störungen, auf die das Konzept der Neurodivergenz häufig angewendet wird, sind zum Beispiel:
um diese Funktion zu nutzen.