Nattokinase
Definition
Die Nattokinase, kurz NK, ist ein Enzym, das als Nahrungsergänzungsmittel in der Alternativmedizin eingesetzt wird. Es wurde erstmals aus fermentierten Sojabohnen isoliert.
Hintergrund
Die Nattokinase wurde zum ersten Mal 1987 durch den japanischen Forscher Hiroyuki Sumi beschrieben. Der Name Nattokinase leitet sich von dem japanischen Gericht Natto ab, das aus fermentierten Sojabohnen besteht. Für die Zubereitung des Gerichts werden Sojabohnen eingeweicht, gekocht und anschließend mit dem Bakteriumstamm Bacillus subtilis vermischt. Daraufhin erfolgt für mehrere Stunden die Fermentierung bei 42 °C. Für den Prozess der Fermentierung bilden die Bakterien das Enzym Nattokinase. Es handelt sich bei der Nattokinase nicht – wie ursprünglich vermutet – um eine Kinase, sondern um eine Protease.
Wirkung
Die Nattokinase wird aufgrund einer beschriebenen fibrinolytischen Wirkung als natürlicher Blutverdünner in der Alternativmedizin eingesetzt. Darüber hinaus wird der Nattokinase eine Wirkung bei der Behandlung von Bluthochdruck, Alzheimer-Demenz und vitreoretinalen Störungen zugeschrieben.[1]
Die klinische Evidenz der Wirkung von Nattokinase ist derzeit (2022) gering.
Quellen
- ↑ Dabbagh et al. Nattokinase: production and application, Appl Microbiol Biotechnol, 2014
Literatur
- Sumi et al. A novel fibrinolytic enzyme (nattokinase) in the vegetable cheese Natto; a typical and popular soybean food in the Japanese diet, Experientia volume, 1987
- Jang et al. Nattokinase improves blood flow by inhibiting platelet aggregation and thrombus formation, Lab Anim Res. 2013