Nasenbremse
Synonyme: Strickbremse, Oberlippenbremse
Englisch: twitch
Definition
Eine Nasenbremse bzw. Strickbremse ist eine in der Veterinärmedizin gängige Methode, ein Pferd kurzzeitig schmerzunempfindlicher zu machen, um anstehende Untersuchungen ohne große Gegenwehr durchführen zu können.
Methode
Eine Strickbremse besteht in der Regel aus einer Hanf- bzw. Strickschlaufe, die an einem ca. 80 cm langem Holzstock (Griff) befestigt ist. Die Schlaufe sollte handbreit sein, damit diese problemlos um die Oberlippe des Pferdes gelegt werden kann. Im Anschluss wird der Griff in sich verdreht, wobei die Schlaufe sich zusammenzieht und Druck auf die Oberlippe ausübt. Dabei werden kurzzeitig Endorphine frei, die zu einer deutlichen Verlangsamung des Pulses sowie Erniedrigung des Blutdrucks des Pferdes führen. Außerdem blockieren die Endorphine den Schmerzreiz, weshalb das Tier kaum Abwehrzeichen setzt.
Die Nasenbremse sollte nicht länger als 5 Minuten an der Oberlippe des Pferdes sitzen und sollte so angelegt werden, dass ein rasches Entfernen problemlos möglich ist.
Alternativen
Alternativ kann die Strickbremse auch an der Unterlippe oder an den Ohren angelegt werden. Letzteres sollte vermieden werden, da hierbei die Gefahr von Quetschungen und Ohrenausriss besteht.
Kritik
Nasenbremsen und ähnliche Methoden stoßen bei vielen Tierärzten und Verhaltenspsychologen auf Gegenwehr, da diese Methoden nach außen hin an Foltermaßnahmen erinnern. Man muss jedoch beachten, dass Strickbremsen die Pferde kurzzeitig ruhigstellen, sodass für Mensch und auch für das Tier die Gefahr von Verletzungen deutlich reduziert werden. Gleichzeitig kann auf eine chemische Ruhigstellung (z.B. Sedierung) verzichtet werden.
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