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Mundbodenabszess

(Weitergeleitet von Mundbodenphlegmone)

Synonyme: Angina Ludovici, Ludwig-Angina, Mundbodenphlegmone
Englisch: Ludwig‘s angina

1. Definition

Bei einem Mundbodenabszess kommt es im Rahmen einer bakteriellen Infektion zu einer Abszessbildung im Bereich des Zungengrundes.

2. Erreger

Es handelt sich in der Regel um eine polymikrobielle Infektion durch Erreger der Mundflora. Die häufigsten Erreger sind Viridans-Streptokokken und Staphylococcus aureus. Weitere wichtige Erreger sind Anaerobier (z.B. Peptostreptococcus, Fusobacterium, Bacteroides und Actinomyces).

3. Ursachen

In über 90 % der Fälle ist eine dentale Infektion der unteren Molaren, vor allem des zweiten und dritten Molaren, ursächlich für einen Mundbodenabszess. Weitere Ursachen sind Verletzungen im Bereich der Mundbodenmuskulatur und des Zungengrundes. Durch die Verletzungen können die Erreger eindringen und zu Infektionen führen. So sind zum Beispiel im Rahmen einer Zahnbehandlung Schleimhautläsionen möglich. Aber auch ein entzündeter Lymphknoten im Mundboden sowie eine Verletzung der Speicheldrüsen im Bereich des Unterkiefers, zu denen die Glandula submandibularis und Glandula sublingualis gehören, können eine Mundbodenentzündung mit einhergehender Abszessbildung auslösen. Weitere Ursachen sind beispielsweise Unterkieferfrakturen, Peritonsillarabszesse, traumatische Intubationen, orale Piercings, eine Osteomyelitis oder Otitis media.

4. Risikofaktoren

Zu den prädisponierenden Faktoren für einen Mundbodenabszess zählen:

5. Symptome

Bei einem Mundbodenabszess kommt es zu einer Schwellung im Weichteilareal des Unterkiefers. Sie wird von starken Schmerzen, vor allem beim Sprechen oder Schlucken begleitet. Bei umfangreicher Schwellung kann eine Dyspnoe einsetzen. Da es sich um einen Entzündungsprozess handelt, treten zusätzlich häufig Fieber und eine Lymphknotenschwellung auf.

6. Diagnose

Im Rahmen einer Untersuchung kann der HNO-Arzt an einer starken und verhärteten Schwellung des Zungengrundes einen Mundbodenabszess diagnostizieren. Ein CT-Befund klärt über das tatsächliche Vorliegen eines Abszesses auf. Differentialdiagnostisch sind hier Tumore oder Entzündungen der Unterkieferspeicheldrüsen abzugrenzen.

7. Therapie

Der Mundbodenabszess wird chirurgisch ausgeräumt. Eine begleitende Antibiotikatherapie ist angebracht.

8. Quellen

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