Morbus Panner
nach dem dänischen Radiologen Hans Jessen Panner (1871-1930)
Synonym: Osteochondrose des Ellenbogengelenks
Englisch: Panner's disease
Definition
Der Morbus Panner ist eine aseptische Knochennekrose des Ellenbogengelenks, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftritt.
Ätiologie
Die genaue Ätiologie des Morbus Panner ist bis heute (2016) unklar. Es wird vermutet, dass der Krankheitsprozess durch lokale Durchblutungsstörungen und häufige minimale traumatische Läsionen des Ellenbogengelenks verursacht wird, die zu einer gestörten endochondralen Ossifikation führen.
Zwischen der Ausübung von Sportarten, die das Ellenbogengelenk belasten (z.B. Tennis, Speerwerfen) und dem Auftreten des Morbus Panner lässt sich empirisch ein Zusammenhang herstellen.
Symptomatik
Der Morbus Panner führt zu uncharakteristischen Beschwerden im Ellenbogengelenk:
- Schmerzen (bei Ruhe, bei Belastung zunehmend)
- Schwellung
- Einschränkung der Streckung
Diagnostik
Die Diagnose des Morbus Panner kann durch eine Röntgenaufnahme oder ein MRT des Ellenbogengelenks gestellt werden. In den meisten Fällen ist das Capitulum humeri am stärksten von der Nekrose betroffen. Die Röntgenaufnahmen erlauben auch Rückschlüsse über das Stadium der Erkrankung und den Fortschritt der Nekrose.
In der frühen Phase (Initialstadium) liegen Areale mit Auflockerungen und Verdichtungen der Knochensubstanz vor. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Substanzverlust des Capitulum humeri mit Verschmälerung (Kondensationsstadium) und zu einem scholligen Zerfall des Knochens (Fragmentationsstadium).
Differentialdiagnosen
Differentialdiagnostisch müssen vor allem die Osteochondrosis dissecans des Capitulum humeri sowie der Morbus Hegemann (aseptische Knochennekrose der Trochlea humeri) abgegrenzt werden.
Therapie
Die Therapie des Morbus Panner ist in der Regel konservativ:
- Meiden von Belastungen
- Salbenverbände mit Antiphlogistikum (z.B. Diclofenac)
- NSAR
Der Arm kann bei Bedarf in einer Oberarmgipsschiene ruhiggestellt werden. Der Morbus Panner heilt in der Regel vollständig aus. Knochendefekte werden durch Knochenneubildung ersetzt.
Eine operative Therapie ist nur in seltenen, schwer bzw. gar nicht ausheilenden Verläufen indiziert.
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