Misteltherapie (Tier)
Definition
Die Misteltherapie ist eine wissenschaftlich nicht belegte, komplementärmedizinische Maßnahme der Phytotherapie. Sie sollte bei der Behandlung von Malignomen nur in Kombination mit evidenzbasierten Verfahren (z.B. Operation, Chemo- oder Strahlentherapie) angewendet werden.
Hintergrund
Die Mistel (Viscum album) ist eine Heilpflanze. Die Verwendung geht zurück auf Rudolf Steiner, der eine Analogie zwischen dem parasitären Wachstumsmuster der Mistel und dem Wachstum maligner Tumoren postulierte.
Wirkungsweise
Die verwendeten Mistelextrakte enthalten verschiedene Inhaltsstoffe wie Lektine, Viscotoxine und Flavonoide. Insbesondere den Lektinen (z.B. Mistellektin-1 und Mistellektin-2) werden zytotoxische und unspezifisch immunmodulierende Wirkungen nachgesagt.[1] Es gibt jedoch keine wissenschaftliche Evidenz für eine signifikante antineoplastische Wirkung von Mistelextrakten.
Darreichungsformen
Für die Misteltherapie stehen verschiedene Arzneimittel für die Anwendung als Injektion oder zur oralen Anwendung zur Verfügung.
Quelle
- ↑ Beuth. Misteltherapie: Kaum Belege für Wirksamkeit und Sicherheit. Dtsch Arztebl. 117(47):28. 2020