Markhaltige Nervenfaser
Definition
Markhaltige Nervenfasern sind Nervenfasern, die von einer Myelinscheide umgeben sind.
Hintergrund
Die Myelinscheide ist ein Strukturelement der Neuroglia. Sie wird im Zentralnervensystem (ZNS) von den Oligodendrozyten, im peripheren Nervensystem (PNS) von den Schwann-Zellen gebildet.
Die Markscheide dient der Isolation gegenüber dem angrenzenden Gewebe und verbessert dadurch die Erregungsleitung des Axons. Der Grad der Myelinisierung wird durch die Funktion der Nervenzelle bestimmt und ist auf den Axondurchmesser abgestimmt. Er lässt sich nach der Klassifikation nach Erlanger und Gasser differenzieren.
Die Dicke der Myelinschicht wird durch die Anzahl der Wicklungen der Gliazellen um das Axon bestimmt. Dickere Markscheiden können bis zu hundert Lamellenschichten aufweisen.
Durch die Myelinscheide können elektrische Signale rasch über längere Strecken weitergeleitet werden, ohne dass es zu einer deutlichen Signalabschwächung kommt. Dabei spielen in gewissen Abständen auftauchende Unterbrechungen der Myelinscheide, die Ranvier-Schnürringe, eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen eine saltatorische Erregungsleitung, die deutlich höhere Leitungsgeschwindigkeiten möglich macht.