Leitungsanästhesie nach Oberst
nach Maximilian Oberst (1849-1925), deutscher Chirurg
Synonyme: Oberst-Block, Oberst-Anästhesie
Definition
Die Leitungsanästhesie nach Oberst ist eine Form der Regionalanästhesie, die bei Eingriffen an Fingern bzw. Zehen verwendet wird.
Durchführung
Mit einer dünnen Kanüle wird der Finger distal des Grundgelenks von der Streckseite aus punktiert. Die Kanüle wird dann am Knochen entlang nach palmar bzw. plantar vorgeführt. Nun ist es möglich, den beugeseitigen Nervus digitalis palmaris proprius (bzw. Nervus digitalis plantaris proprius) sowie nach leichtem Zurückziehen der Nadel den streckseitigen Nervus digitalis dorsalis zu betäuben.
Insgesamt werden durch nur zwei Injektionen vier Depots gesetzt, die durch das Ausschalten des dorsalen sowie palmaren bzw. plantaren Nervenpaars einen schmerzlosen Eingriff distal der Einstichstellen möglich machen.
siehe auch: Singulärer subkutaner Digitalblock
Der Finger bleibt bei dieser Leitungsanästhesie beweglich, da die betreffenden Muskeln am Unterarm sitzen.
Risiken
Bei der Oberst-Anästhesie können durch sowohl durch Kanüle, als auch durch das Lokalanästhetikum selbst, bei einer intraneuralen Injektion Nervenschädigungen ausgelöst werden.
um diese Funktion zu nutzen.