Legacy-Effekt
Synonym: Vermächtnis-Effekt
Englisch: legacy effect, post-trial effect
Definition
Der Legacy-Effekt beschreibt langfristige positive Auswirkungen einer Therapie, die erst später im Krankheitsverlauf beobachtet werden und daher in klinischen Studien zu Anfang nicht erfasst werden.
Hintergrund
Chronische Erkrankungen können bereits in frühen Stadien zu irreversiblen Schäden führen, die im weiteren Verlauf (oft erst Jahre bis Jahrzehnte später) Komplikationen verursachen. Durch eine frühe, konsequente Therapie können diese Komplikationen potenziell verhindert werden. Umgekehrt kann ein verzögerter Therapiebeginn auch langfristig negative Auswirkungen haben.
Der Effekt wird vor allem bei der Therapie von chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie, CKD und Bluthochdruck beobachtet.
Beispiel
Ein Beispiel für den Legacy-Effekt ist die langfristige Reduktion von mikrovaskulären Komplikationen wie diabetischer Nephropathie bei Diabetes-Patienten, die eine frühzeitige intensive Blutzuckerkontrolle erhalten haben.
Quellen
- Nayak et al., Legacy effects of statins on cardiovascular and all-cause mortality: a meta-analysis BMJ Open 2018
- Zoccali et al., The long-term benefits of early intensive therapy in chronic diseases—the legacy effect, Clinical Kidney Journal, 2023
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