Laterale Hemmung
von lateinisch: lateralis - seitlich
Synonyme: laterale Inhibition, Lateralhemmung, Lateralinhibition, Umfeldhemmung
Definition
Die laterale Hemmung ist ein Verschaltungsmuster von Neuronen, bei dem benachbarte Neuronen bzw. Rezeptoren sich gegenseitig hemmen.
In der Entwicklungsbiologie bezeichnet laterale Hemmung einen Mechanismus in der Gewebeentwicklung, bei dem eine Zelle ihre Nachbarzellen daran hindert, sich in gleicher Weise zu differenzieren wie sie selbst.
Physiologie
Die laterale Hemmung dient in erster Linie der Kontrastverstärkung in rezeptiven Feldern wie der Retina oder der Haut. In der Retina vermitteln die Horizontalzellen die laterale Hemmung.
Der Effekt der lateralen Hemmung lässt sich anhand des oben abgebildeten Grauverlaufs verdeutlichen. Im Umfeld der Grenzlinien zwischen den einzelnen Graufeldern treten beim Sehen zwei Effekte auf:
- Rechts neben einer Grenzlinie im helleren Graufeld scheint ein schmaler Streifen mit noch hellerem Grau zu liegen.
- Links neben der Grenzlinie im dunkleren Graufeld erscheint ein schmaler Streifen mit noch dunklerem Grau.
Die an sich homogenen Graufelder wirken dadurch in der Wahrnehmung sogar leicht nach hinten gewölbt. Beide Effekte sind auf die laterale Hemmung zurückzuführen.
Radiologie
Die laterale Hemmung kann zu einer optischen Täuschung führen, die als Mach-Effekt bezeichnet wird. Sie stellt eine potentielle Fehlerquelle in der diagnostischen Radiologie dar.
um diese Funktion zu nutzen.