Latenzperiode
von lateinisch: latens - verborgen
Synonym: Latenzphase
Englisch: latency period
Mikrobiologie
Der Begriff der Latenzperiode stammt ursprünglich aus der Mikrobiologie, wo er eine Reihe von Prozessen beschreibt:
Infektiologie
In der Infektiologie beschreibt der Begriff den Zeitraum zwischen der Aufnahme eines pathogenen Keims und dem Zeitpunkt, ab dem das Pathogen weitergegeben werden kann. In dieser Zeit ist noch kein Erreger nachweisbar. Sie wird von der Inkubationszeit umfasst, wobei die Begriffe häufig synonym verwendet werden.
Virologie
In der Virologie bezeichnet die Latenzperiode bzw. Latenzphase einen Zustand, in dem das Virusgenom in der Wirtszelle persistiert, ohne dass virale Proteine produziert werden (Viruslatenz).
Eine weitere Bedeutung der "Latenzperiode" ist der Zeitraum zwischen dem Befall eines Bakteriums mit einem Bakteriophagen und der Lyse der bakteriellen Zelle.
Bakteriologie
In der Bakteriologie wird die lag-Phase, bei der Bakterien in Kultur zwar nachzuweisen sind, aber sich noch nicht vermehren, als Latenzperiode bezeichnet.
Pathologie
In der Pathologie wird generell der Zeitraum zwischen einer physikalischen (beispielsweise durch Strahlung), chemischen (beispielsweise durch Toxine) oder biologischen Schädigung (beispielsweise durch Infektion) und dem Auftreten von Symptomen als Latenzperiode bezeichnet.
Pharmakotherapie
In der Arzneitherapie wird das verzögerte Eintreten eines Wirkeffekts nach dem Beginn der regelmäßigen Applikation des Arzneimittels als Latenzperiode oder Wirklatenz bezeichnet. Dieses Phänomen wird insbesondere in der Therapie der Depression mit Antidepressiva beobachtet, wobei hier die Wirklatenz in der Regel ein bis zwei Wochen beträgt.
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