Kryorekanalisation
Definition
Die Kryorekanalisation ist ein endoskopisches, minimal-invasives Verfahren zur mechanisch-thermischen Wiedereröffnung (Rekanalisation) von verlegten Atemwegen, bei dem durch gezielte Kälteapplikation Gewebe vereist, nekrotisiert und anschließend entfernt wird. Das Verfahren gehört zum Spektrum der interventionellen Bronchoskopie.
Wirkmechanismus
Die Methode basiert auf der physikalischen Wirkung starker Kälte (meist –89 °C durch flüssiges Kohlendioxid oder Lachgas) auf biologisches Gewebe. Die Applikation erfolgt über eine flexible oder starre Kryosonde, die über den Arbeitskanal eines Bronchoskops eingeführt wird. Durch die schnelle Vereisung entsteht ein fester Adhäsionskontakt zwischen Kryosonde und Zielstruktur. Das gefrorene Gewebe kann dann ganz oder schichtweise entfernt werden.
Anwendung
Das Verfahren kommt vor allem bei obstruktiven endobronchialen Tumoren, Blutkoageln, Granulationen nach Stentimplantation oder Fremdkörpern zur Anwendung.