Spermien-Cervikalmukus-Penetrationstest
Synonyme: Kremer-Test, Spermien-Mukus-Penetrationstest
Englisch: sperm-cervical mucus contact test, SCMC-test, sperm-penetration-meter test, SPM-test
Definition
Der Spermien-Cervikalmukus-Penetrationstest, kurz SCMPT, ist ein Fruchtbarkeitstest. Er wird bei unerfülltem Kinderwunsch durchgeführt, um zu überprüfen, ob Spermatozoen in vitro im Zervixschleim überleben können oder ob sich hemmende Faktoren (z.B. Antikörper) im Schleim befinden, welche die Spermatozoen unbeweglich machen.
Durchführung
Für den Test werden Zervixschleim und eine Samenspende benötigt. Die Schleimprobe wird auf einem Objektträger aufgebracht und mit einem Deckgläschen abgedeckt. Anschließend wird das Ejakulat an den Deckglasrand pipettiert, sodass es durch die Kapillarkräfte bis an den Schleim herangezogen wird. Der Objektträger wird nun waagerecht in eine feuchte Kammer gelegt und bei 37 °C für 30 Minuten inkubiert. Nach Ablauf der Zeit erfolgt die Auswertung.
Der SCMPT kann auch im gekreuzten Ansatz mit Donorsperma durchgeführt werden, um mögliche andrologische Faktoren als Ursache für ein eingeschränktes Ergebnis zu erfassen.
Interpretation
- Normalbefund: Die Spermatozoen wandern in den Mukus ein, mehr als 90 % sind motil und zeigen eine progressive Motilität.
- Eingeschränkt normaler Befund: Die Spermatozoen wandern zwar in den Mukus ein, legen aber eine Strecke von weniger als 500 µM zurück (entspricht etwa 10 Spermienlängen). Eine Problematik bei der Interaktion zwischen Mukus und Spermatozoen ist bei diesem Befund wahrscheinlich.
- Pathologischer Befund: Die Spermatozoen dringen nicht in den Mukus ein, werden im Mukus sofort immobil oder bewegen sich auf der Stelle, ohne weiter einzuwandern. Hier ist eine Antikörperproblematik wahrscheinlich.
Limitationen
Der Test dient der qualitativen Beurteilung der Interaktion zwischen Zervikalschleim und Spermatozoen. Er gibt keine Auskunft über die genaue Art der Störung. In der Regel wird er nach mehreren negativen Postkoitaltests durchgeführt.
Quelle
- WHO Laborhandbuch zur Untersuchung und Aufarbeitung des menschlichen Ejakulates; 5. Auflage; Springer Verlag