Krankenhaushygienische Umgebungsuntersuchung
Definition
Die krankenhaushygienische Umgebungsuntersuchung ist eine mikrobielle Analyse der Belastung eines Krankenhauses mit pathogenen Keimen. Sie bietet neben der quantitativen Bewertung der Keimzahl auch die Möglichkeit, gezielt nach spezifischen Keimbelastungen (z.B. MRSA) zu suchen.
Grundlagen
In Krankenhäusern leben viele Menschen in einem sehr sensiblen Umfeld auf engem Raum zusammen. Aufgrund der stetig wachsenden Verbreitung von Hospitalismuserregern, die für Nosokomialinfektionen ursächlich sind und dem gleichzeitig immer häufigeren Auftreten von multiresistenten Keimen im Krankenhaus wurden Untersuchungsmethoden eingeführt, die das Maß der Kontamination mit Mikroorganismus systematisch erfassen.
Verfahren
Bei der krankenhaushygienischen Umgebungsuntersuchung können zwei Verfahren zur Probengewinnung unterschieden werden:
- Direkte Kontaktverfahren
- Indirekte Kontaktverfahren
Beim direkten Kontaktverfahren handelt es sich bei der Probengewinnung um eine Abklatschmethode. Hier werden mit geeigneten Kulturmedien (z.B. Rodac-Platten) auf glatten Oberflächen Proben gewonnen, die mikrobiologisch analysiert werden.
Das indirekte Kontaktverfahren dient der Gewinnung von Probenmaterial bei Oberflächen, auf denen eine Abklatschuntersuchung aufgrund der Oberflächenstruktur nicht möglich ist. Hierbei werden mithilfe von Abstrichtupfern Proben von rauhen Oberflächen, Kanten, Ecken, Spalten etc. gewonnen.
Untersuchungsgründe
Die krankenhaushygienische Umgebungsuntersuchung dient dazu, orientierend die mikrobielle Belastung der Patienten zu erfassen. Darüber hinaus erlaubt sie durch spezifische Tests eine qualitative Aussage über die Verbreitung von Risikokeimen (z.B. MRSA, VRE).
So sollte unbedingt eine krankenhaushygienische Umgebungsuntersuchung durchgeführt werden, wenn es wiederholt zu Infektionen auf einer Station kommt. Sie kann aber auch als Routinekontrolle erfolgen, oder um die Wirkung neu eingeführter Hygienemaßnahmen zu überprüfen.
Bewertung
Die Bewertung leitet sich aus der Analyse der quantitativen und qualitativen Ergebnisse ab und ist abhängig von der jeweiligen Fragestellung. Es gibt keine einheitlichen Richtwerte.
um diese Funktion zu nutzen.