Knorpeltransplantation
Englisch: cartilage transplantation
Definition
Die Knorpeltransplantation ist ein chirurgisches Verfahren, mit dem versucht wird, beschädigtes Knorpelgewebe durch gesundes Knorpelgewebe zu ersetzen. Es wird vor allem bei Schädigungen von Gelenkknorpel angewandt und dient der Wiederherstellung der Gelenkfunktion und der Schmerzlinderung (z.B. bei Arthrose).
Verfahren
Es gibt verschiedene Verfahren der Knorpeltransplantation, die je nach Größe und Lokalisation des Knorpelschadens angewendet werden. Dabei handelt es sich um autologe Transplantationen.
Autologe Chondrozytentransplantation (ACT)
Hierbei werden körpereigene Knorpelzellen (Chondrozyten) entnommen, im Labor vermehrt und anschließend im Bereich des Knorpelschadens transplantiert. Dieses Verfahren eignet sich für größere Defekte von mehr als 2,5 cm² (nicht größer als 10 cm²) und ermöglicht die Bildung von funktionsfähigem Knorpel. Die vollständige Heilung kann jedoch mehrere Monate dauern. Sie eignet sich eher für jüngere Patienten. Der Eingriff wird in der Regel arthroskopisch innerhalb 30 bis 60 Minuten durchgeführt.
Osteochondrale Transplantation (OCT)
Bei der osteochondralen Transplantation werden zylinderförmige Knorpel-Knochen-Transplantate aus einem wenig belasteten Bereich des Gelenks entnommen und in den geschädigten Bereich eingesetzt. Diese Methode wird vor allem bei kleineren Defekten von bis zu 2,5 cm² angewandt.
Matrix-assoziierte autologe Chondrozyten-Transplantation (MACT)
Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der ACT, bei der die Chondrozyten auf eine Matrix aufgebracht werden, um die Handhabung und Integration in den Defekt zu verbessern. Dieses Verfahren ist insbesondere für komplexe Schäden geeignet und wird häufig in Kombination mit anderen Gelenkrekonstruktionen eingesetzt.
Indikationen
Knorpeltransplantationen kommen in der Regel bei lokalisierten Knorpelschäden zum Einsatz, wie sie nach traumatischen Verletzungen oder in frühen Stadien einer Arthrose auftreten. Voraussetzung ist ein stabiler Gelenkaufbau ohne größere Achsabweichungen oder Instabilitäten.
Kontraindikationen
Bei fortgeschrittener Arthrose oder rheumatischen Erkrankungen ist die Knorpeltransplantation kein geeignetes Verfahren.
Nachbehandlung
Die postoperative Rehabilitation spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg der Knorpeltransplantation. Patienten dürfen das betroffene Gelenk in den ersten Wochen nur teilweise belasten, um die Integration des neuen Knorpels zu fördern. Eine intensive physiotherapeutische Nachbehandlung mit gezielten Bewegungsübungen wird empfohlen, um eine optimale Heilung zu gewährleisten.
Quellen
- Knorpeltransplantation - Leading Medicine Guide, abgerufen am 18.09.2024
- Knorpeltransplantation bei Arthrose - Gelenk Klinik, abgerufen am 18.09.2024
- Knorpeltransplantation - Gelenkexperten, abgerufen am 18.09.2024
- Knorpelzelltransplantation - Gesellschaft für Knorpelregeneration und Gelenkerhalt, abgerufen am 18.09.2024
- Knorpel-Knochen-Zylinder-Transplantation - Orthopädie Zentrum, abgerufen am 18.09.2024
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