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Klüver-Bucy-Syndrom

nach Heinrich Klüver (1897-1979), deutsch-amerikanischer Neurowissenschaftler, und Paul Bucy (1904-1992), US-amerikanischer Neuropathologe
Synonym: Beidseitiges Temporallappensyndrom
Englisch: bilateral temporal lobe disorder

1. Definition

Das Klüver-Bucy-Syndrom ist ein zuerst beim Affen entdecktes Syndrom und bezeichnet eine beidseitige Schädigung der Temporallappen, einschließlich der Amygdala, die sich u.a. durch einen übersteigerten, enthemmten Sexualtrieb äußert.

2. Symptomatik

Klinisch äußert sich die bilaterale Temporallappenläsion durch Hypersexualität, visuelle Agnosie, völliges Fehlen von Emotionen und emotionalen Reaktionen, Änderung der Ernährungsgewohnheiten und Hypermetamorphose, welche sich durch eine starke Tendenz darstellt, auf visuelle Stimuli zu reagieren. Betroffene Affen sind außerdem dazu geneigt, alles mit dem Mund zu untersuchen (Hyperoralität).

Beim Menschen äußern sich Läsionen verwandter Hirnareale in subtileren Ausfällen in der Verarbeitung von Emotionen. Die Symptomatik ist in der Regel inkomplett und von der Ausprägung und Vollständigkeit vom Ausmaß der Hirnschädigung und vom Zeitabstand zur Hirnschädigung abhängig.

3. Ursachen

Beim Menschen kann das Klüver-Bucy-Syndrom durch verschiedene Grunderkrankungen bedingt sein, zum Beispiel durch eine Herpes-simplex-Enzephalitis oder durch die Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas, einer zerebralen Durchblutungsstörung oder einer Hirnatrophie.

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Ina van Elk
Student/in der Zahnmedizin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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21.03.2024, 08:50
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Nutzung: BY-NC-SA
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