Kiefermuskeln (Geflügel)
Synonyme: Kiefermuskulatur, Musculi mandibulae
Definition
Als Kiefermuskeln bzw. Musculi mandibulae bezeichnet man sieben Skelettmuskeln am Kiefergelenk des Geflügels.
Anatomie
Die Kiefermuskeln sind beim Geflügel auf einen engen Raum konzentriert, der zwischen dem Neurokranium (Hirnschädel), der Orbita (Augenhöhle) und der Nasenkapsel liegt. Bei Vogelarten, die einen gestreckten Schädel besitzen, kann sich das Ursprungsareal der Adduktoren der Mandibula auch nach lateral und dorsal am Schädeldach ausweiten. Bei den restlichen Vögeln bleibt der Ursprungsbereich auf die enge Fossa temporalis beschränkt.
Muskelgruppen
Die Muskeln können anhand ihrer Funktion in vier Gruppen unterteilt werden.
- Muskeln, die als Adduktoren (Heber) der Mandibula arbeiten:
- Muskeln, die sowohl die Mandibula heben als auch die Maxilla senken (Schließen des Schnabels):
- Muskel, der ausschließlich die Maxilla hebt:
- Muskel, der die Mandibula niederzieht und vorschiebt und gleichzeitig indirekt die Maxilla hebt:
Innervation
Die Kiefermuskeln werden vom Nervus mandibularis motorisch versorgt. Einzige Ausnahme bildet der Musculus depressor mandibularis, der als einziger vom Nervus facialis innerviert wird.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.